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Pryne: Gargantuan (Review)
Artist: | Pryne |
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Album: | Gargantuan |
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Medium: | LP/Download | |
Stil: | Progressive Sludge |
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Label: | StoneFree Records | |
Spieldauer: | 46:53 | |
Erschienen: | 12.04.2024 | |
Website: | [Link] |
Wer Sludge mit progressiver Ausrichtung zelebriert, der muss sich zwangsläufig Vergleiche mit MASTODON gefallen lassen, schließlich sind die Giganten aus Atlanta eine der größten Nummern in diesem Bereich der Rockmusik. Den Österreichern PRYNE ist ihre Vorliebe für die Musik der Amis auch anzuhören, allerdings kochen die Herren durchaus ihre eigene Suppe.
Zwar setzt die Band gesanglich auch auf das bewährte Mittel der Mehrstimmigkeit, genauso wie sie komplexe Instrumentalität in eingängigem Gewand präsentieren. Dabei bleibt aber die Kraft des Riffs genauso wenig auf der Strecke, wie Groove-Walzen als Basis des Bandsounds unverrückbar ihren Platz haben.
Da darf es auch mal brachialer tönen (u.a. in „Ramification“), wobei sich in sämtlichen Stücken Melodie und Riff-Kraftmeierei die Waage halten. Einen gewissen Sinn für Feinheiten lassen die Musiker aber trotzdem erkennen. Da wäre z.B. das Finale „Elder Things“, das zusammen mit dem vorhergehenden „Shapeless Forms“ im verschachtelten Äther progressiv-melodischer Kraftmusik mäandert.
Soll heißen: Nachdem das Intro eine Reise in verträumte Gefilde antäuscht, erkämpft sich Bandwurm-Sludge seinen Platz. Gleichzeitig frickeln sich die Musiker nach Herzenslust durch Teile des Songs, lassen aber immer Raum für mehrstimmige Melodien, die das nervenzehrende Potenzial der Musik auflockern, was unterm Strich einen relativ leicht zugänglichen Ohrwurm hervorbringt.
Nach diesem Prinzip sind im Grunde sämtliche Stücke auf „Gargantuan“ aufgebaut. Der Clou dabei ist, dass innerhalb der einzelnen Songs so viel passiert, dass zu keiner Zeit Langeweile oder der Vorwurf der Selbstkopie aufkommt. Dass alle beteiligten Stimmen darüber hinaus einen super Job machen, sorgt für Kurzweil und dürfte das Album nicht nur für Freunde verschachtelter Kopfmusik interessant machen.
FAZIT: Gemessen am Gierschlund-Cover von „Gargantuan“ hätte dieses Album leicht an den geschürten Erwartungen scheitern können. Stattdessen schaffen es PRYNE erstaunlich leicht die Kauleiste des Hörers mit Riff-Kraftmeierei zu zertrümmern, helfen ihm im Umkehrschluss aber auch bei der Chirurgenarbeit das Knochenpuzzle wieder zusammenzusetzen. Überraschend starker Einstand!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- A Seite:
- Can‘-Ka No Rey
- Ramification
- Hollow Sea
- Abordan
- Cymboshia
- B Seite:
- The Terrible End Of The Yogi
- Plaguebearer
- Enola
- Shapeless Forms
- Elder Things
- Bass - Patrick Windischbauer
- Gesang - Christoph Grasser, Roland Grasser, Manuel Schober
- Gitarre - Christoph Grasser, Manuel Schober
- Keys - Patrick Windischbauer
- Schlagzeug - Roland Grasser
- Gargantuan (2024) - 12/15 Punkten
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